Das hat uns bewegt; Netzwerk für Flüchtlinge in Godshorn
„Wir haben einfach angefangen“, so lautet das Resümee der vielen Ehrenamtlichen im Netzwerk für Flüchtlinge in Godshorn. Deutsch-unterricht im Gemeindehaus, Begegnungscafé, Einzelfallhilfe und Begleitung zu Behörden und Ärzten – das waren die Aufgaben in den letzten zehn Monaten.
Sprachvermittlung als Türöffner
Das Erlernen der deutschen Sprache ist der erste Schritt in die soziale Integration. Und so finden im Gemeindehaus an mehreren Wochentagen Deutschkurse für Geflüchtete statt. Ziel ist es, Hemmschwellen abzubauen und in einer offenen, vertrauensvollen Umgebung erste Sprach-erfahrungen zu machen.
Der Deutschkurs findet inzwischen in Kleingruppen statt - je nach Leistungsstand. Alltagssituationen werden anschaulich mit vielen konkreten Hilfemitteln nachgespielt und präsentiert. Damit soll der Zugang zur deutschen Sprache interessant und niedrigschwellig vermittelt werden. Das Deutschteam freut sich über die große Resonanz und viele die guten Fortschritte.
Brückenbauer
In den Begegnungen mit den Geflüchteten haben sich weitere Aufgaben ergeben. Es zeigt sich immer wieder, wie wichtig es ist, die Familien vor Ort durch Beratung zu begleiten. Es geht um einen Arztbesuch oder um einen Platz in der Sprachlernklasse und um die Begleitung zu Aufnahmebehörden. Die Ehrenamtlichen haben sehr eindrucksvoll und anschaulich berichtet, wie schwer es ist, sich in der deutschen Bürokratie zurechtzufinden. Die Ehrenamtlichen des Arbeitskreises übernehmen die Rolle eines partnerschaftlichen „Brückenbauers“ für die Flüchtlinge in die deutsche Gesellschaft.
Ziel des Netzwerkes ist es, die Flüchtlinge in die Gesellschaft sozial und kulturell zu integrieren. Ein gutes Miteinander kann nur gelingen, wenn beide Seiten aufeinander zugehen, sich besser kennenlernen und sich dann auch besser verstehen. Damit wollen von einer Willkommenskultur zu einer Integrationskultur kommen. Wir sind dabei auf einem guten Weg.
Insa Becker-Wook