Familienfreizeit im “Haus 25 Eichen“- 19. bis 21. August
Etwas über ein Jahr war es her, seit wir uns die schmale Straße zum WPZ Weserbergland zur letzten Freizeit heraufschlängelten. Und nun war es wieder soweit – man sah an diesem schönen Freitagnachmittag diverse Autos mit Hannoverschen Kennzeichen, die sich den schmalen Weg zu ihrem Wochenenddomizil hinaufkämpften.
Schleppend, aber stetig, trafen die 9 Familien aus unserer Kirchengemeinde am Haus-25-Eichen mitten im Wald ein. Etwas verspätet, doch bei allerbester Laune, konnte das Wochenende nach einer kurzen Begrüßungsrunde mit dem gemeinsamen Grillen beginnen.
Obwohl sich die Gruppe in diesem Jahr neu finden musste (lange Jahre mitfahrende Familien waren nicht mehr dabei – dafür durften wir neue nette Familien begrüßen), hatte man zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es eigentlich „fremde“ Menschen waren, die hier aufeinander trafen.
Und nicht nur neue Menschen konnten wir begrüßen, sehr zur Freude unserer Kleinsten, hüpften in diesem Jahr viele kleine Frösche (oder waren es doch Kröten) über das Gelände. Fleißig wurden neue Behausungen geschaffen, um sie besser beobachten zu können.
Eigentlich sollte der erste Abend wie immer am Lagerfeuer ausklingen, doch das Wetter machte uns einen kleinen Strich durch die Rechnung. Kaum dass wir es uns am Lagerfeuerplatz gemütlich gemacht hatten, begann es heftig zu regnen. Doch von so etwas lassen wir uns doch nicht unterkriegen. Kurzerhand wurde ein kleines Feuer in der Grillhütte entzündet und der Abend konnte mit Geschichten und guten Gesprächen weitergehen.
Am nächsten Morgen –frisch gestärkt nach einem guten Frühstück – empfing uns unser diesjährige Referent Olaf Hettling. In diesem Jahr wollten wir uns keinen reinen Vortrag zu dem Thema der Freizeit „Leben ist mehr – Familie ist Leben“ anhören, sondern zusammen mit Olaf einen Vormittag in und mit der Natur als Team bzw. Familie erleben.

Und so ging es nach einem kleinen Aufwärmspiel zum Schärfen der Sinne gleich ins Eingemachte. Es galt einen imaginären Fluss mit bissigen Krokodilen (die am Ende gar nicht mehr so imaginär waren) zu überqueren. Nur drei Kanthölzer verschiedener Länge standen uns dabei zur Verfügung. Nun galt es als Team das andere Ufer zu erreichen. Erstaunlich dabei war, wieviel Teamgeist und Vertrauen sich in so kurzer Zeit in der Gruppe entwickelte.
Kaum war diese Aufgabe bewältigt, ging es ab in den Wald. Auch dort wurde nicht einfach nur Wissen vermittelt. Wir mussten wie die Eichhörnchen Nüsse verstecken, und - was schwieriger war - diese dann auch später wiederfinden. Unser Tastsinn wurde gefordert. Gegenstände mit verbundenen Augen zu erkennen, ist manchmal gar nicht so einfach. Im „Blindflug“ ging es dann noch weiter in den Wald. Die Erfahrung sich auf seine Sinne (außer dem Sehsinn) und auf die anderen Mitspieler zu verlassen, empfanden viele als ganz besonders. Gegen Mittag setzte Regen ein. Dieser Umstand wurde dazu genutzt, um das wohlverdiente Mittagessen vorzubereiten und zu genießen.
Nach einer kleinen Verschnaufpause ging es am Nachmittag – der Regen hatte ein Einsehen und hörte auf – sportlich mit der Familien-Olympiade weiter. Es wurden 3 Teams gebildet, die nun gegeneinander in diversen Disziplinen antreten mussten. Da wurde gedartet, Mölkky oder KUBB gespielt. Es galt einen hohen Turm aus Bauklötzen zu bauen und am Ende musste – wieder im Blindflug – ein Parcours bewältigt werden, ohne dabei allzu viel Wasser aus dem mitgeführten Schnapsglas zu verschütten.
Ein ereignisreicher Tag neigte sich dem Ende zu und alle freuten sich auf einen gemütlichen Abend am Lagerfeuer in der Grillhütte. Beim Marschmallows-rösten und Stockbrot-backen waren nicht nur die Kleinen ganz groß.
Das Feuer prasselte, die Kinder (klein wie groß) bekamen eine Geschichte vorgelesen und bald erklangen zur Gitarre alt bekannte Lieder. Bis spät in die Nacht hörte man noch den Gesang und das Gelächter unserer Truppe und selbst das eine oder andere Kind verirrte sich immer mal wieder an das Feuer. Einige fanden es dabei so gemütlich, dass sie an Ort und Stelle einschliefen.
Der letzte Tag der Freizeit brach mal wieder viel zu schnell an. Während die im Laufe der Freizeit stetig gewachsene Band die Lieder für den bevorstehenden Gottesdienst probte, mussten bereits die ersten Sachen gepackt und die Unterkunft ein wenig gesäubert werden.
Um „Punkt 11.00 Uhr“ begann die kleine Familienfreizeit-Andacht, die in diesem Jahr unter dem Motto „Kinder stärken“ stand und auch Bezug auf die Erfahrungen vom Vortag und das Gelernte im Wald nahm. Kinder sind wie Samen/Nüsse – auch sie müssen gepflegt werden, damit aus ihnen starke Erwachsene werden.
Das obligatorische/traditionelle KUBB-Spiel (Kampf der Geschlechter) bildete dann den Schlusspunkt der diesjährigen Freizeit. Wieder war das Glück mit den männlichen Vertretern unserer Spezies. Doch die Frauen geben sich nicht geschlagen – im nächsten Jahr kriegen wir sie bestimmt!
Mit dem Reisesegen und den Gedanken bei der Familie, die uns gleich am Anfang der Freizeit aus Krankheitsgründen verlassen musste, verabschiedeten sich dann alle Teilnehmer voneinander.
Gerne kommen wir im nächsten Jahr wieder und hoffen dann auf eventuell noch weitere neue Familien, die sich unserer bunten Truppe anschließen möchten.
Zum Schluss möchten wir es nicht versäumen allen helfenden Händen zu danken, die dieses Wochenende erst möglich machten oder es vor Ort bereicherten. Unser ganz besonderer Dank gilt den Musikern, die uns so viel Freude bereitet haben.
Claudia Baumgart
Fotos: Volker Baumgart
Familienfreizeit 2016 – Auf Wiedersehen hoffentlich im nächsten Jahr