Die Bedeutung des freien Spiels für unsere Kinder

In den letzten Jahren haben sich die Lebensbedingungen unserer Kinder immer wieder verändert. Kinder wurden und werden seitdem immer mehr als Konsumenten entdeckt und es entwickelte sich eine eigene Kinderkultur.

Während Kinder früher einfach auf den Straßen spielten, wo sie Nachbarkinder trafen, wird heute die Freizeit unserer Kinder größtenteils durch Erwachsene organisiert. Die Verabredungen der Kinder werden durch Erwachsene begleitet und die Häufigkeit, mit einem Terminkalender für Kinder, gefüllt. Sie werden von klein auf verplant. Eltern stellen Spielkontakte zu anderen Kindern her, die Kinder werden von einem Termin zum nächsten (meistens mit dem Auto) transportiert. Die Kinder sind in ihrer Freizeit fast ausschließlich unter der Aufsicht von Erwachsenen. Eigene Kinderwelten, zu denen Erwachsene keinen Zugang und worüber sie kein Wissen haben, finden wir heutzutage so gut wie gar nicht mehr.

Kinder mussten sich früher um den Erhalt von Freundschaften selbst bemühen. Sie lernten zu verzeihen, sich wieder zu vertragen und Zeiten der Langeweile auszuhalten. Selten haben sich Erwachsene eingemischt und Freundschaften für die Kinder „ausgerichtet“.

Heutzutage richten sich Freundschaften der Kinder nach ihrem Terminkalender. So gibt es Freundschaften im Kindergarten, in der Musikschule, beim Ballett, im Sportverein, beim Reiten etc., selten ergeben sich Freundschaften einfach so.

Kinderfreundschaften sind heutzutage bestimmt von Unverbindlichkeit und Austauschbarkeit. Das Resultat ist oft Einsamkeit.

Zu unserer pädagogischen Aufgabe gehört es, dass wir uns diesem Problem bewusst stellen. Freundschaften werden gelebt und gepflegt, Verbindlichkeiten gelernt.